Wie lässt sich das Gehirn zu Bestleistungen anregen? Interview mit Gesundheitsberaterin und Bloggerin Martina Bittner

Geschätze Lesezeit: 6 Minuten

Wie funktioniert Gedächtnistraining?
Einfach gesagt, indem wir es immer wieder trainieren, und zwar mit Übungen, die unser Gehirn nicht kennt. Bei Bewegungen und Abläufen, die wir täglich ausüben, wie z.B. Autofahren, wird unser Gehirn nicht mehr gefordert. Bei gezielt fremden Übungen muss unser Gehirn richtig arbeiten. Dann werden im Gehirn Synapsen gebildet, die es “robuster und stabiler machen”.

Wieso lässt unser Gedächtnis im Alter nach?
Die Gedächtnisleistung ist ziemlich individuell. Allerdings sagt man, dass der normale Alterungsprozess ab 50 Jahren beginnt. Die Gehirnleistung nimmt ab, weil die Nervenzellen  bzw. die Synapsen im Alter immer langsamer arbeiten. Je früher man beginnt, das Gedächtnis zu trainieren, desto stabiler und fester wird dieses “Netz” im Kopf und desto langsamer läuft der Alterungsprozess dann ab. Ein weiterer Faktor ist, dass die Durchblutung des Gehirns im Alter oftmals sehr verringert ist.

Können wir etwas gegen Vergesslichkeit tun?
Ja, das können wir. Früh anfangen, das Gehirn zu trainieren, sich viel bewegen - am besten an der frischen Luft. Aber auch soziale Kontakte pflegen, Austausch mit Menschen suchen und immer wieder neue Dinge ausprobieren. Auch auf die ausreichende Zufuhr von Vitalstoffen sollten wir achten, die Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente, gute Fette und Öle. Ganz besonders wichtig ist Vitamin B12, Vitamin D und Omega-3. Beim Omega-3 spielt das DHA eine ganz besondere Rolle bei der Erhaltung der normalen Hirnfunktion.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Erhaltung der mentalen Gesundheit?
Ernährung spielt eine ganz zentrale Rolle. Man muss sich vorstellen, dass der Körper wie ein Zahnrad arbeitet, in dem verschiedene Prozesse ineinander greifen. Wenn ein Nährstoff irgendwo fehlt, wenn irgendetwas nicht da ist, dann hakt es, dann gerät der Ablauf ins Stocken und alle weiteren Stoffwechselfunktionen können nicht mehr reibungslos stattfinden. Damit hat die Ernährung einen großen Einfluss auf die Gehirnleistung und alle weiteren Körperfunktionen. Deshalb der Tipp: Bunt essen - also wirklich von allem essen. Schauen, dass man nicht nur rotes, sondern auch grünes und gelbes Gemüse hat, auch Obst, Vollkorn- und Vollwertprodukte sind wichtig. Versuch dich mit allem auszustatten, damit alle Abläufe funktionieren ….und dann funktioniert es auch im Gehirn.

Was für Übungen gibt es?
Wir können mit ganz vielen verschiedenen Materialien arbeiten. Ideal sind Koordinations- und Überkreuzübungen, die auch das Gehirn fordern z.B. Übungen mit Jonglierbällen sind super. Die Übungen sollten so fordernd sein, dass man sie nicht unbedingt beim ersten Mal schafft, sondern dass es eine Übung braucht. Dann wird das Gehirn gefordert und dann können sich neue Synapsen bilden.

Vielen Dank, liebe Martina. Weitere Anregungen findet Ihr auf Martinas Instagram Kanal @tinasgesundewelt.

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