
Starke Knochen: Wie du deine Knochengesundheit aktiv stärken kannst
In diesem Beitrag teilt die Geusndheitscoachin Julia Ness, ihre ganz persönliche Geschichte: Von der überraschenden Diagnose Osteopenie über ihre aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Knochengesundheit bis hin zu einem beeindruckenden Erfolg bei der Knochendichtemessung. Ein inspirierender Erfahrungsbericht, der zeigt, was mit Ernährung, Konsequenz und Eigenverantwortung möglich ist.
"Nein, da kann man nichts machen. Das ist altersgemäß. Ganz normal. Kommen Sie in drei Jahren wieder."
So lautete die erste Reaktion des Arztes, der mir vor gut einem Jahr die Diagnose Osteopenie mitteilte. Ein Satz, den vermutlich viele Frauen tagtäglich in Arztpraxen zu hören bekommen.
Doch ich wollte das nicht einfach hinnehmen. Als ich, entgegen der Empfehlung, nur ein Jahr später erneut zur Knochendichtemessung ging, fiel die Reaktion ganz anders aus:
"Oh! Das ist ja unglaublich. Wie haben Sie das denn gemacht?"
Meine Knochendichte hatte sich deutlich verbessert. In einigen Bereichen um sechs Stufen, in anderen um drei. Ein Erfolg, der mich selbst überrascht hat und mir gezeigt hat, wie viel doch möglich ist.
Mein Hintergrund – und warum mich die Diagnose traf
Ich bin 51 Jahre alt, sportlich, schlank, gesund. Ich arbeite als Coach für Gesundheit und Ernährung und befinde mich derzeit in der Ausbildung zur Nährstoffberaterin. Mein Lebensstil war immer aktiv und gesundheitsbewusst: viel Bewegung, ausgewogene Ernährung. Umso größer war mein Entsetzen über die Diagnose.
Osteopenie bezeichnet eine verminderte Knochendichte eine Vorstufe der Osteoporose. Die Knochenmasse ist reduziert, aber noch nicht so stark wie bei einer manifesten Osteoporose. Doch: Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, ist hoch.
Osteoporose wiederum ist eine Erkrankung, bei der die Knochenstruktur so stark geschädigt ist, dass selbst alltägliche Belastungen wie Heben, Stolpern oder leichtes Stoßen zu Brüchen führen können, vor allem an Wirbelsäule, Hüfte und Handgelenken.
Mein Ziel: Starke Knochen und zwar jetzt!
Die Diagnose hat bei mir etwas ausgelöst. Ich wollte verstehen, wie es dazu kommen konnte und was ich konkret dagegen tun kann. In meiner Ausbildung zur Nährstoffberaterin hatte ich Zugang zu Fachwissen, das mir half, die richtigen Schritte einzuleiten.
Die Grundlage meiner Herangehensweise: Knochengesundheit basiert auf drei Säulen:
- Ernährung
- Krafttraining (Muskelaufbau)
- Biochemie (Hormone & Vitalstoffe)
1. Ernährung: Der Säure-Basen-Haushalt zählt
Besonders wichtig für die Knochengesundheit ist eine ausgewogene, basenreiche Ernährung. Ein dauerhaft zu hoher Anteil an säurebildenden Lebensmitteln kann den Körper belasten, er muss den pH-Wert des Blutes regulieren und nutzt dafür Kalzium aus den Knochen, wenn nicht genug basische Mineralstoffe zur Verfügung stehen.- Fleisch, Wurst, Fisch, Eier
- Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt
- Weißmehlprodukte, Süßwaren, Fast Food
- Kaffee, Alkohol, Softdrinks
- Gemüse (z. B. Brokkoli, Zucchini, Karotten, Kartoffeln)
- Obst (z. B. Beeren, Bananen, Zitrusfrüchte)
- Kräuter, Sprossen, Algen, Mikrogreens
2. Kraftsport – die unterschätzte Knochenmedizin
Ich war immer sportlich aktiv: Yoga, Reiten, Laufen. Doch eine Analyse im Fitnessstudio zeigte: Bei der Muskelmasse war noch Luft nach oben. Ich begann mit gezieltem Krafttraining, zweimal pro Woche. Der Effekt war nicht nur messbar, sondern auch spürbar: Mehr Kraft, bessere Haltung, mehr Energie im Alltag.
Warum ist Kraftsport so wichtig für die Knochen?
Durch Zug und Druck auf den Knochen wird der Knochenstoffwechsel aktiviert: Osteoblasten (knochenaufbauende Zellen) werden angeregt, Osteoklasten (abbauende Zellen) gehemmt. Und dieser Reiz entsteht nur durch mechanische Belastung – etwa beim Kraftsport oder bei Bewegungsformen mit Gewichtsbelastung.
3. Vitalstoffe und Hormone die biochemische Basis
Der eigentliche Wendepunkt für mich war die gezielte Blutanalyse meiner Knochen-Vitalstoffe. Dabei zeigte sich u. a. ein starker Mangel an Vitamin K2 und Bor.
- Vitamin K2 ist entscheidend dafür, dass Kalzium in die Knochen eingelagert werden kann.
- Bor unterstützt die Aufnahme von Kalzium und Magnesium, aktiviert Osteoblasten, hemmt Osteoklasten und wirkt entzündungshemmend.
Ich habe meine Vitalstoffe individuell supplementiert und über etwa ein Jahr auf gesunde Zielwerte gebracht. Außerdem habe ich mich, in Rücksprache mit Fachärzt:innen, für eine bioidentische Hormonersatztherapie entschieden. Auch das hatte positive Nebeneffekte: vor allem besseren Schlaf und mehr Energie.
Mein Fazit – und mein Appell an andere Frauen
Die Auseinandersetzung mit meiner Knochengesundheit hat mir nicht nur geholfen, meine Werte zu verbessern, sie hat auch meine gesamte Lebensqualität gesteigert.
Was du ab Mitte 40 tun kannst:
- Lass deine Knochendichte messen (spätestens nach der Menopause).
- Lass deine Vitalstoffe im Blut prüfen (z. B. Kalzium, Magnesium, Vitamin D, K2, Bor).
- Hole dir Beratung von einerm Nährstoffexpertin.
- Prüfe mit deiner Frauenärztin, ob eine bioidentische Hormontherapie für dich sinnvoll ist.
- Starte mit Kraftsport – auch als Einsteigerin.
- Ernähre dich pflanzenbasiert und mineralstoffreich.
- Sprich mit anderen Frauen in deinem Umfeld über das Thema.
Knochengesundheit betrifft uns alle – und sie beginnt heute
Schon ab etwa 36 Jahren verlieren wir jährlich etwa 1-1,5 % an Knochendichte, ab der Menopause bis zu 3 % pro Jahr. In Deutschland sind rund 5 Millionen Frauen von Osteoporose betroffen.
Osteoporose ist tückisch: Sie verläuft lange unbemerkt und wird oft erst diagnostiziert, wenn bereits Frakturen auftreten. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig aktiv zu werden.
Auch meine Mutter, mit heute 78 Jahren, konnte ihre Knochendichte noch verbessern. Allein durch gesunde Ernährung, viel Bewegung und den richtigen Supplements.
Deshalb ist es mir ein Herzensanliegen, das Thema sichtbarer zu machen und andere Frauen zu motivieren, frühzeitig aktiv zu werden.
Denn vielleicht stimmt, was Nina Ruge sagt: „Alles wird gut. Aber nicht von allein.“
