
Oxidativer Stress - Wie er entsteht und wie man ihn reduzieren kann
Fältchen hier, Energie-Tief da – manchmal merken wir kaum, wie sich Alterungsprozesse in unseren Alltag einschleichen. Dabei beginnt vieles davon auf Zellebene – lange bevor es sichtbar oder spürbar wird. Ein zentraler Faktor dabei ist der sogenannte oxidative Stress. Doch was genau steckt dahinter? Und wie kannst du deine Zellen mit Hilfe der richtigen Ernährung ganz natürlich schützen und stärken?
Was ist oxidativer Stress?
Was sind freie Radikale?
Freie Radikale sind hochreaktive Sauerstoffverbindungen – sie entstehen ganz natürlich im Zellstoffwechsel, aber können auch durch äußere Einflüsse verstärkt gebildet werden, zum Beispiel durch:
- UV-Strahlung
- Umweltgifte (z. B. Feinstaub, Pestizide)
- Dauerstress
- Schlafmangel
- Rauchen
- Ungesunde Ernährung

Warum ist Zellschutz so wichtig – besonders ab 40?
Mit dem Älterwerden sinkt die körpereigene Produktion von Antioxidantien – gleichzeitig wird unser Organismus anfälliger für zellschädigende Prozesse. Die gute Nachricht: Du kannst aktiv gegensteuern. Ein starker zellulärer Schutz ist entscheidend für: Gesunde, straffe Haut Mentale Leistungsfähigkeit Ein stabiles Immunsystem Ein fittes Herz-Kreislauf-System Langfristige Entzündungsprophylaxe
🧠 „Gesund altern heißt, unsere Zellen möglichst lange leistungsfähig und geschützt zu halten.“
Was sind Antioxidantien?

Wie wirken Antioxidantien?
- Körpereigene Antioxidantien (z. B. Glutathion, bestimmte Enzyme wie Superoxiddismutase)
- Zugeführte Antioxidantien aus der Ernährung – diese sind besonders wichtig, wenn der Bedarf steigt
Antioxidantien – die Schutztruppe deiner Zellen

Ernährung gegen oxidativen Stress – was zählt wirklich?
Pflanzliche Vielfalt
Grünes Gemüse, Beeren, Kräuter, Hülsenfrüchte liefern sekundäre Pflanzenstoffe, Polyphenole und Ballaststoffe.
Gute Fette statt Transfette
Omega-3-Fettsäuren wie ALA (aus Leinöl, Walnussöl oder Hanföl) oder DHA und EPA (aus Algenöl oder Fisch) unterstützen die Zellmembran-Stabilität und hemmen stille Entzündungen.
Mikronährstoff-Dichte
Vollkorn, fermentierte Lebensmittel, Nüsse & Samen versorgen dich mit Zink, Selen, Magnesium & Co.
Weniger Zucker, mehr Balance
Ein stabiler Blutzucker entlastet die Zellen und fördert die Energieversorgung.
Ernährung, die oxidativen Stress fördert
- Zu viel Zucker & verarbeitete Lebensmittel
- Omega-6-Last (z. B. aus Sonnenblumenöl, Fertigprodukten)
- Schlafmangel & chronischer Stress
- Nikotin, Alkohol & Bewegungsmangel
Tipp für deinen Alltag
Starte den Tag mit einem warmen Frühstück: Ein Porridge mit Beeren, einem Löffel Algenöl und gehackten Nüssen ist nicht nur lecker – sondern liefert auch wertvolle Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren.
Alltagsgewohnheiten, die oxidativen Stress fördern
- Unausgewogene Ernährung: Zu viele verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Transfette
- Bewegungsmangel: Wer sich kaum bewegt, hat ein erhöhtes Risiko für Entzündungen und Stress auf Zellebene
- Chronischer Stress: Daueranspannung erhöht die Produktion freier Radikale
- Schlafmangel: Regeneration findet vor allem im Schlaf statt – fehlt dieser, bleibt oxidative Belastung bestehen
- Alkohol & Rauchen: Beide fördern die Bildung freier Radikale erheblich
Zellschutz ist gelebte Prävention
Quellen
- Liguori, I. et al. (2018). Oxidative stress, aging, and diseases. Clin Interv Aging, 13, 757–772.
Valko, M. et al. (2007). Free radicals and antioxidants in normal physiological functions and human disease. The International Journal of Biochemistry & Cell Biology, 39(1), 44–84.
- Liguori, I. et al. (2018). Oxidative stress, aging, and diseases. Clinical Interventions in Aging, 13, 757–772.https://doi.org/10.2147/CIA.S158513
- Pandel, R. et al. (2013). Skin photoaging and the role of antioxidants in its prevention. ISRN Dermatology, 2013, 1–11.
https://doi.org/10.1155/2013/930164
- Butterfield, D.A. et al. (2016). Oxidative stress in Alzheimer’s disease brain: New insights from redox proteomics.European Journal of Pharmacology, 545(1), 39–50.
- Meydani, S.N. et al. (2005). Vitamin E and respiratory tract infections in elderly nursing home residents: a randomized controlled trial. JAMA, 292(7), 828–836.
- Madamanchi, N.R. et al. (2005). Oxidative stress and vascular disease. Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology, 25(1), 29–38.
- Scalbert, A. et al. (2005). Dietary polyphenols and the prevention of diseases. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 45(4), 287–306.
- Calder, P.C. (2017). Omega-3 fatty acids and inflammatory processes: from molecules to man. Biochemical Society Transactions, 45(5), 1105–1115.
- Prasad, A.S. (2009). Zinc: role in immunity, oxidative stress and chronic inflammation. Current Opinion in Clinical Nutrition & Metabolic Care, 12(6), 646–652.
- Brownlee, M. (2001). Biochemistry and molecular cell biology of diabetic complications. Nature, 414(6865), 813–820.
- Slavin, J. (2013). Fiber and Prebiotics: Mechanisms and Health Benefits. Nutrients, 5(4), 1417–1435.
https://doi.org/10.3390/nu5041417
- Monteiro, C. A. et al. (2013). Ultra-processed products are becoming dominant in the global food system. Obesity Reviews, 14(S2), 21–28. DOI: 10.1111/obr.12107
- Gomez-Cabrera, M. C. et al. (2008). Exercise as an antioxidant: it up-regulates important enzymes for cell protection.Free Radical Biology and Medicine, 44(2), 126–131.
- Epel, E. S. et al. (2004). Accelerated telomere shortening in response to life stress. Proceedings of the National Academy of Sciences, 101(49), 17312–17315.
- Everson, C. A. (1993). Sustained sleep deprivation impairs host defense. American Journal of Physiology, 265(5), R1148–R1154.
- Valko, M. et al. (2007). Free radicals and antioxidants in normal physiological functions and human disease. IJBCB, 39(1), 44–84. & Albano, E. (2006). Alcohol, oxidative stress and free radical damage. Proceedings of the Nutrition Society, 65(3), 278–290.