Mehrfach ungesättigte Fettsäuren für ein gesundes Herz-Kreislauf-System
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen westlicher Zivilisationen. Allein der akute Herzinfarkt ist mit jährlich über 60.000 Betroffenen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Das heißt pro 100.000 Einwohner erleiden jährlich 300 Menschen einen Herzinfarkt.
In der überwiegenden Anzahl der Herzinfarkte liegt die Ursache im Platzen eines arteriosklerotischen Plaques einer Arterie, mit nachfolgender Verstopfung eines Herzkranzgefäßes. Dadurch kommt es zu einer Unterbrechung der Blutzufuhr des Herzmuskels. Neben Herzinfarkten kann eine Arteriosklerose auch zu Mangeldurchblutung vor allem der Peripherie, zu Schlaganfall, Nierenversagen, Angina Pectoris, Thrombosen und plötzlichem Tod z.B. durch einen Riss der Aorta, führen. Tatsächlich sterben die meisten Menschen in der westlichen Welt an den Folgen einer Arteriosklerose.
Studien zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren
Ganz anders sieht das in Kulturen aus, in denen viel omega-3-reicher Fisch verzehrt wird. So beobachtete bereits 1944 ein Forscherteam, dass die Inuit in Grönland sehr geringe Sterberaten durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen. Sie vermuteten, dass dieser Effekt mit der hohen Nahrungsaufnahme von Omega-3-Fettsäuren zusammenhängt. In den Folgejahren wurden Tausende epidemiologische Studien durchgeführt, die den Zusammenhang von fischreicher Ernährung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchten. Im Jahr 2004 fasste eine Analyse zusammen: Eine ausreichende und dauerhafte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren kann das Risiko von Herzanfällen und Herztod um fast die Hälfte verringern, wobei es nicht nötig ist, die sehr hohen Mengen an Omega-3-Fettsäuren zu verzehren wie dieses die Inuit taten. Die wirksame Menge von Omega-3-Fettsäuren liegt bei weniger als einem Gramm pro Tag. Auch Interventionsstudien kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Die bekannteste dieser Studien ist die so genannte GISSI-Preventione Studie mit über 11.000 Patienten. Die Gruppe, die Omega-3-Fettsäuren erhalten hatte, zeigte gegenüber der anderen Gruppe ein um 45 Prozent geringeres Risiko, einen "plötzlichen Herztod" zu erleiden.